„Zeit ist der größte Feind des Unternehmertums“

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Energiekrise, Bürokratie und Arbeitskräftemangel beschäftigen das IHK-Gremium Rottal-Inn


Die Liste der Herausforderungen, vor denen die regionalen Unternehmen stehen, ist weiterhin lang. Dennoch blicken die Betriebe branchenübergreifend weitgehend optimistisch in die Zukunft. Das wurde bei der Sitzung des IHK-Gremiums Rottal-Inn deutlich, die bei der Haas Fertigbau GmbH in Falkenberg stattfand. Es war die letzte Gremiumsrunde in der aktuellen Zusammensetzung, denn im Sommer steht wieder die IHK-Wahl an. Knapp 90.000 Unternehmer im IHK-Bezirk sind dann zur Stimmabgabe aufgefordert. 

Als Gesprächspartner eingeladen war Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Er erfuhr aus erster Hand, wo die Unternehmen Handlungsbedarf sehen. Zuvorderst ist das bei der Energiepolitik der Fall. Dank eines milden Winters und großer Einsparungen der Privathaushalte und Unternehmen sind zwar die schlimmsten Befürchtungen nicht eingetreten. Doch damit die Versorgungssicherheit dauerhaft gewährleistet ist, muss die Politik nach Ansicht des Gremiumsvorsitzenden, IHK-Vizepräsident Peter Glas, entschlossen handeln: „Wir brauchen einen beschleunigten Netzausbau und einen Ausbau der Erneuerbaren Energien, dafür sind aber schnellere Genehmigungsverfahren nötig. Zeit ist der größte Feind des Unternehmertums und leider verlieren wir nicht nur bei der Energiefrage wegen der überbordenden Bürokratie viel zu viel Zeit.“   

Rainer Haselbeck nahm zum Thema Bürokratie Stellung, schließlich ist die Regierung von Niederbayern als Träger öffentlicher Belange häufig an Planfeststellungs- und Raumordnungsverfahren beteiligt. „Gesetze können und wollen wir natürlich nicht aushebeln. Es gibt aber in Bayern schon eine klare Marschrichtung. Es gibt das klare Bekenntnis, dass Leitungen und Umspannwerke gebaut werden müssen. Es gibt das Bekenntnis, dass wir die Erneuerbaren weiter ausbauen müssen, auch Windräder zählen dazu. Und es gibt das klare Bekenntnis, dass die Verfahren schneller werden müssen“, sagte der Regierungspräsident. Seine Behörde habe deshalb beispielsweise mehr Personal zugewiesen bekommen. Haselbeck führte weiter aus, dass die Wirtschaftsförderung ein Schwerpunkt der Arbeit der Regierung von Niederbayern ist. Während der Corona-Krise war man zusammen mit der IHK für diverse Hilfsprogramme zuständig, insgesamt floss eine Milliarde an Unterstützungsgeldern an niederbayerische Betriebe.  

Die meisten Kapazitäten an der Regierung von Niederbayern bindet derzeit aber laut Haselbeck ein anderes Thema: die Aufnahme von Flüchtlingen. „Wir haben vergleichbare Zahlen zu 2015, die Unterbringungskapazitäten sind nahezu ausgeschöpft“, so der Regierungspräsident. Für die Abfederung des Personalmangels kommen die meisten der Zuwanderer allerdings nicht in Frage, da die geltenden Asylgesetze eine Aufnahme in den Arbeitsmarkt nicht zulassen. Dabei bräuchten die regionalen Betriebe in allen Branchen dringend mehr Personal, wie in der Aussprache der Unternehmer deutlich wurde. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner konnte dies mit Zahlen aus der neuesten IHK-Konjunkturumfrage untermauern, in der die befragten Unternehmen den Arbeitskräftemangel als größtes Entwicklungsrisiko bezeichneten. „Ohne qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland werden wir die Arbeitskräftelücke nicht schließen können, die Politik muss hier mit einfacheren Regeln und Verfahren endlich die Rahmenbedingungen schaffen. Auch müssen politische Lösungen gefunden werden, wie die Personen, die sich bereits in Deutschland befinden, in den Arbeitsmarkt gebracht werden können. Außerdem brauchen wir eine Stärkung der Beruflichen Bildung“, betonte Schreiner.  

Während viele Unternehmer über generell verbesserte Aussichten in ihrer jeweiligen Branche berichteten, trifft dies auf den Bausektor nicht zu. Hohe Preise sowie steigende Zinsen sorgen dafür, dass vor allem im privaten Bereich immer weniger gebaut wird. Dazu kommen Unsicherheiten bei der Förderkulisse. „Unternehmen und Privatleute vermissen jegliche Planungssicherheit. Die Baubranche braucht ein verlässliches Rahmengerüst, dieses gibt es aber derzeit nicht“, sagte Gremiumsmitglied Katharina Haas. Als Gastgeberin der Sitzung führte sie gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern die Unternehmer über das Betriebsgelände der Haas Fertigbau GmbH. Am Standort Falkenberg sowie in zwei weiteren Werken werden jährlich etwa 700 Ein- und Zweifamilienhäuser, 100 Gewerbe- und Industriebauten, 300 Landwirtschafts- und Reitanlagen und 15 große Wohnbauprojekte in Holzständerbauweise geplant, produziert und errichtet. In seiner 50-jährigen Geschichte hat das Unternehmen 50.000 Projekte realisiert. Viele individuelle Ideen im Objektbau und Traumhäuser für private Baufamilien konnten so in die Realität geholt werden.  

 

Text: IHK-Pressestelle, vertreten durch Andreas Meyer
Bilder: Manuel Buschendorf im Auftrag von Haas Fertigbau GmbH

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